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Menschenbild

Das Menschenbild bei Wilhelm Reich“ von Elke Müller
gehalten als Vortrag bei der Propädeutikumslehrveranstaltung (APG):
Das Menschenbild in der Psychotherapie

Zusammenfassung

In dem lebendigen Kern eines jeden Menschen entdeckte Wilhelm Reich natürliche, liebevolle Impulse, die auf dem Wege natürlicher Liebesbetätigung nach außen strömen. Asoziale und destruktive Triebe des Unbewussten sind nur dann gefährlich, wenn diese Energieabfuhr z.B. durch eine Sexualität unterdrückende Gesellschaftsmoral gestört und blockiert wird. Gestaute sexuelle Energie ist die Energiequelle jeder Neurose.

Werden die natürlichen, liebevollen Impulse, die in die Welt und auf andere Organismen drängen, ständig gebremst und bekämpft, entsteht ein regelrechter Panzer rund um den Kern des Menschen. Durch diesen Panzer verwandeln sich die positiven Energien in destruktiven Zorn und irrationale Angst. Dieser Panzer ist sowohl körperlich als auch charakterlich zu verstehen. Wird der Energiefluss durch körperliche Anspannung (Muskelkontraktionen) gestoppt, werden auch Einstellungen starr. Seele und Körper sind Funktionen der Lebensenergie.

Das Leben spielt sich in einem Hin- und Herschwingen zwischen dem lebendigen Kern und dem Kontakt mit der Welt ab. Diese biologische Pulsation ist die Grundfunktion des Lebendigen und wird verwirklicht im sexuellen Akt. Es entsteht die “orgastistische Potenz”, als Fähigkeit, sich dem Strömen der biologischen Energie ohne Hemmung hinzugeben. Diese Fähigkeit erlaubt dem Menschen, zum gesunden, „genitalen Charakter“ zu reifen, der durch ein soziales und verantwortungsbewusstes Wesen gekennzeichnet ist, das den Prinzipien der Lebenslust folgt und eine neue, natürliche Moral entwickelt, die aus den Bedürfnissen des Organismus entsteht.

Download des gesamten Vortrages (pdf): Das Menschenbild bei Wilhelm Reich